Karl Gerstner: Das schwarze Loch
(aus: “genesis”, ab 1958) für Vilém Flusser
Vilém Flusser
“Trotz Auschwitz, aber nicht so tuend, als sei nichts geschehen. Denn sobald man versucht, so zu tun (wie viele es befürworten), dann passiert Fürchterliches: Auschwitz verschiebt sich aus der Vergangenheit in die Zukunft, aus dem Polen der vierziger Jahre in die nachindustrielle Gesellschaft. Ist doch das Monströse an Auschwitz, daß es nicht etwa ein sich nie wiederholender “Unfall” war, sondern die erste Verwirklichung einer Anlage im Programm des Westens, daß es der erste perfekte Apparat war. Unser Vorteil, wenn man so sagen darf, ist, daß wir uns nunmehr die westliche Utopie: die vollkommene Gesellschaft vorstellen können. zum ersten Mal ist die Utopie konkret erlebbar geworden. Und es zeigt sich, daß sie, daß alle Utopie, aussieht wie das Vernichtungslager.”
Aus: “Nachgeschichten, Essays, Vorträge, Glossen” (1990)
In het nummer van ARCH+ staan vele prikkelende voorstellen over een mogelijke toekomst.
Am Abend vorgestellt
“INS UNIVERSUM DER TECHNISCHEN BILDER”
Jörg Albrecht über ein Buch des Philosophen Vilém Flusser
WDR 3 – 9 september 1987
Uitgelicht: Karl Gerstner – bron Arch+ 111