De abrupte neergang van de democratie

Moskou



EINE KURZE POLEMIK GEGEN DIE
ANGELSÄCHSISCHE SELBSTVERTEIDIGUNG

 
Seit der Auflösung der UdSSR haben wir uns daran gewöhnt, dass die kapitalistisch-neoliberalen Angelsachsen die Welt, den Weltraum und den Cyberspace beherrschen. Der Allmachtsanspruch spiegelt sich in der Militärdoktrin der USA (Full Spectrum Dominance) und in der kontinuierlichen Expansion der NATO wider. Um die unipolare Weltordnung mit der Leitwährung Dollar zu stabilisieren, muss das angelsächsische Imperium potenzielle Systemrivalen als Feinde betrachten und sie in Schach halten.
 
Zu diesem Zweck haben die USA hunderte von Militärbasen im Ausland errichtet und Wirtschaftssanktionen eingeführt. Die permanente militärische Belagerung feindlicher Territorien und eine aggressive Sanktionspraxis gehören neben dem Atomwaffenarsenal zu den Kernelementen der angelsächsischen Selbstverteidigung.

 

Selbstverteidigung neu definiert

Normalerweise wird ein Staat nur mit der Selbstverteidigung eines anderen Staates konfrontiert, wenn er diesen angreift. Die Selbstverteidigung des angelsächsischen Imperiums funktioniert anders: Es hat nicht primär potenzielle Angreifer im Visier, sondern potenzielle Herausforderer. Es beschränkt sich nicht darauf, Feinde zu bekämpfen, die in sein Territorium eindringen. Seine Mission ist umfassender.
 
Sie ist darauf ausgelegt, Feinde überall auf der Welt zu unterdrücken. Sie sorgt dafür, dass potenzielle Herausforderer zu schwach sind, um anzugreifen. Das angelsächsische Imperium ist gut darin, Rivalen an ihrer Entwicklung zu hindern. Wie macht es das? Indem es «feindliche» Staaten, die mit der Pax Americana nichts am Hut haben und ihren eigenen Weg gehen wollen, mobbt und destabilisiert.
 
Ist das noch «Selbstverteidigung» oder schon Aggression? So oder so lautet die Lektion für Rivalen: Wer sich jenseits der Pax Americana entwickeln will, muss sich früher oder später mit dem Imperium anlegen. Es duldet keine multipolare Weltordnung. Russland und China machen gerade diese Erfahrung.
 

Ende der Diskussion

Wie schon 9/11 und die Covid-Pandemie wird auch der Ukraine-Konflikt von den alliierten Regierungen im Imperium benutzt, um die systemkritische Opposition im eigenen Land intensiver zu observieren, gezielter zu attackieren und irgendwie zum Schweigen zu bringen. Die Fortschritte lassen sich sehen: Wer das Narrativ der Eliten heute in Frage stellt, wird ohne viel Federlesen als Extremist und Radikaler diskreditiert und verfemt.
 
Kritische Fragen und relativierende Erwägungen gelten als Verrat an der guten Sache. Wer nicht als Sonderling ausgegrenzt werden und sich nicht als Freiwild einer Hetzjagd aussetzen will, heult am besten mit den Wölfen oder schweigt. Resultat: Nach und nach verschwindet der Widerspruch aus der öffentlichen Debatte. Am Ende des intellektuellen Sterilisierungs- und Gleichschaltungsprozesses stehen der salonfähige Gesinnungsterror und der uniformierte Zeitgeist. Also genau das Gegenteil dessen, was eine Demokratie im Kern ausmacht.
 

Die wahren Feinde der Demokratie

Wer also sind die wahren Feinde der Demokratie? Es sind weder die Russen noch die Chinesen. Es sind die Weltanschauungsabsolutisten unter uns, die Widerspruchsintoleranten, die Lumpenkonformisten, die Konsensfanatiker, die Dissensphobiker, die Propagandisten der geistigen Uniformierung, die Cheerleader der Denkverbote, die Maulhelden ohne Argumente, eine Heerschar von defilierenden und salutierenden Pharisäern. Es sind die aufgeblasenen Monobotschaft-Monologisten in den Medien und Parlamenten, die sich unablässig über intelligente Argumente und differenzierte Standpunkte empören.
 
Unsere Mainstreammedien und Parteien haben die Demokratie in eine intellektuelle Einöde verwandelt – im Interesse der kapitalistisch-neoliberalen Eliten. Den Debattenräumen wurde weitgehend der Sauerstoff entzogen. Dialogstillstand ist das Waterloo der Demokratie und das Eldorado der Autokratie. Wer meint, dass man das angelsächsische Imperium mit der Autokratisierung der Demokratien verteidigen könne, beschleunigt in Wahrheit nur seinen Niedergang.

 


Kommentare

Ein zynisches Zitat von Joseph Stalin, welcher es einfach auf den Punkt bringt:

„Ich habe immer geglaubt, die Demokratie sei die Herrschaft des Volkes, doch der verehrte Genosse Roosevelt hat mich aufgeklärt, dass die Demokratie die Herrschaft des amerikanischen Volkes ist!“


BRON
OVERTON16 maart 2023



Uitgelichte foto: bron

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