Es ist die Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Da wird ein Soldat, acht mal verwundet und nun kriegsinvalide, vom König aus der Armee entlassen. Ohne Sold. So zieht er durch die Lande. Da trifft er in einem Wald auf eine Hexe und kommt durch sie in den Besitz des magischen blauen Lichts. Wer es besitzt, kann über dessen Macht verfügen und sich alle Wünsche erfüllen, zum Beispiel sich die Erb-Prinzessin Annabelle verfügbar machen. Doch hat der Soldat die Rechnung ohne den König gemacht. Voller Zorn über die Erniedrigung seiner Tochter stellt er dem Soldaten eine Falle und wirft ihn in den Kerker. Nur das blaue Licht kann ihn retten und ihm schließlich sogar die Prinzessin bescheren. Ende gut. alles gut? Nicht bei Franz Fühmann. Ist doch das blaue Licht eine geheime Macht. Und Macht macht durstig. Nicht nur im Märchen.
Treffpunkt Hörspiel
Hörspiel aus der DDR
“DAS BLAUE LICHT”
Franz Fühmann
Soldat – Reiner Heise
Hexe – Uirike Krumbiegel
Prinzessin – Michele Marian
König – Horst Hiemer
Geist – Georg Helge
Erzähler – Horst Schönemann
Komposition: Reinhard Richter
Regie: Barbara Plensat
Produktion: Radio DDR 1986
Grundlage dieser poetischen Parabel über Gewalt und Ordnung ist das nur wenige Seiten umfassende gleichnamige Märchen der Gebrüder Grimm.
Der autor hat es jedoch nicht nur ausgeschmückt, sondern auch mit aktuellen Bezügen und liebevollen Schulterblicken auf das Funktionieren eines Märchens selbst versehen.
Franz Fühmann, geboren 1922 in Rokytnice im Riesengebirge, starb 1984.
WDR 3 – 10 mei 1987
Uitgelichte afbeelding: Märchenatlas