Sand..white sands..New Mexico..
Een oproep speciaal gericht aan de volgers van @jhamsterdam op Twitter.
Wetenschap is onderzoek, theorievorming, zoeken naar alternatieven
Niet: complottheorieën verspreiden, ongefundeerde aanvallen op de vrijheid van wetenschap
Het afdoen van steun aan Oekraïne als oorlogspropaganda diskwalificeert Laurens Buijs als wetenschapper en als mens
Aan de hand van zijn jarenlange studie over fascisme kunnen zijn uitspraken ogenblikkelijk getoetst worden. Bij deze nodig ik iedereen, maar speciaal zijn volgers op Twitter uit een en ander tegen het licht te houden, te falsificeren, het door hem gehanteerde begrippenkader en bovenal zijn methodiek te analyseren. Ook zal ik de auteur alle ruimte geven critici van weerwoord te dienen.
Om niemand in de kou te laten staan geef ik naast deze studie van Dr. Jo Horn ter vergelijk nog een kort gedeelte weer uit een artikel verschenen in het recente nummer van Blätter, getiteld “Libertär und autoritär” van Carolin Amlinger en Oliver Nachtwey. Doe er u voordeel mee.
JO HORN: FASCISTISCHE WETENSCHAP – BIJLAGE
BLÄTTER 2’23

SOZIALE FREIHEIT UND DEMOKRATIE
Horkheimer und Adorno beschäftigten sich in ihrer „Dialektik der Aufklärung“ mit der Frage, wie Fortschritt sich in sein Gegenteil verwandeln, wie die Menschheit, statt „in einen wahrhaft menschlichen Zustand einzutreten, in eine neue Art von Barbarei“ versinken kann.1 Eine Antwort lautete, dass die Aufklärung sich selbst zerstöre, wenn sie zu einem positivistisch durchdrungenen Mythos werde. Sie hatten dabei eine Wissenschaft vor Augen, die ihre gesellschaftliche Funktion nicht reflektiert, eine Technologie, deren Folgen nicht in den Blick geraten, und einen Markt, dessen historische Funktion der Befreiung aus feudalen Banden in eine selbstzweckhafte Apotheose kapitalistischer Beziehungen überführt wurde. Ihre Skepsis erweist sich auch in der Gegenwart noch als hochaktuell.
In drei zentralen Feldern – der Austeritätspolitik der vergangenen 25 Jahre, der konkreten Form der Pandemiepolitik wie der absolut gesetzten neoliberalen Marktwirtschaft – verschmelzen heute scheinbare Sachzwänge, die hinter ein Grundprinzip der Aufklärung zurückfallen: das Denken in Alternativen.
Horkheimer und Adorno waren zutiefst davon überzeugt, dass „die Freiheit in der Gesellschaft vom aufklärenden Denken unabtrennbar ist“. Aufklärung müsste demnach stärker selbstreflexiv sein, stärker in Alternativen denken – und diese auch öffentlich zur Wahl stellen. Eine spätmodern erneuerte Aufklärung wäre gefordert, die Produktionsbedingungen wissenschaftlicher Evidenz bei ihrer Interpretation zu berücksichtigen, sodass sie nicht in einen Positivismus zurückfällt, bei dem die Aufklärung zu einem „Mythos dessen [wird], was der Fall ist“.2
War die Austerität der vergangenen 25 Jahre alternativlos? Nach mehrmaligem Einsatz finanzieller Bazookas wissen wir heute, dass sie das nicht war, dass vielmehr politische Motive im Vordergrund standen.
War die konkrete Form der Pandemiepolitik alternativlos? Sicher nicht in Gänze. Sie war auch das Resultat einer wenig vorausschauenden Politik und mangelnder systematischer Vorsorge. Dabei war das Risiko einer Pandemie schon lange bekannt.
Ist die neoliberale Marktwirtschaft alternativlos? Keineswegs. Aber sie wird als einzig mögliche Alternative zu autoritären Regimes wie in China oder Russland präsentiert. Dass auch andere Alternativen denkbar sind, etwa eine Wirtschaftsdemokratie, findet im öffentlichen Diskurs kaum Widerhall.
Viele der konkreten und sich verschärfenden Auseinandersetzungen der Gegenwart resultieren aus einem Konflikt um Demokratie und staatliches Handeln. Regierungen müssen häufig sehr schnell auf Ereignisse reagieren, für die es noch kein erprobtes Skript gibt.
1. Max Horkheimer und Theodor W. Adorno, Dialektik der Aufklärung, in: Gesammelte Schriften Bd. 3, Frankfurt a. M. 1985, S. 16.
2. Ebd., S. 14.
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