Jerry Bauer: Samuel Beckett
Stefan Ripplinger zitiert Nobelpreisträger Beckett. Der wusste: In der Kunst wie in der Schöpfung gibt es nichts Neues.
Der Müll, die Stadt und der Tod… Fassbinder… Ook: Bauer en het Auschwitzproces en Buback… En dan is er nu de Oberbürgermeister in opspraak. Frankfurt, de stad van het boek, op het snijpunt van Noord naar Zuid en Oost naar West. Een financiële metropool, totaal verwoest door bombardementen in de Tweede Wereldoorlog. Een aldaar uitgegeven krant geniet internationaal groot aanzien vanwege haar accurate berichtgeving over de belangen van de kapitalistische wereld. Als tegenhanger dient in die krant het Feuilleton, waarvan Reich-Ranicki ooit de grote coryfee was. Dat is lang geleden en gaat nu helemaal de Bach runter afgaande op onderstaand bericht.
Helaas zijn de Deutschkenntnisse in Nederland niet van dien aard dat dit alles tot hier doordringt en zo kunnen voortdurend fabeltjes op Twitter verkocht worden als het Duitsland en haar medialandschap betreft. Een nazi-bouwwerk…
SCHÖNE TRANSLOKATION
Stefan Ripplinger
Die Künstlerin Maria Eichhorn plante, den Deutschen Pavillon von den Giardini della Biennale in Venedig aufs Festland schaffen zu lassen. Obwohl sich das von Yilmaz Dziewior kuratierte Vorhaben zerschlug, sieht Werner Bloch in der »FAZ« vom 4. Oktober die Ehre des Vaterlandes beschmutzt.
»Malerisch«, schreibt er, »liegt der Deutsche Pavillon in Venedig auf einer Anhöhe der Giardini, umgeben von mächtigen Bäumen und dem Blau der Lagune. Der Tempelbau mit den zackig-neoklassizistischen Säulen ist der Stolz der auswärtigen Kulturpolitik.« Von jeher ist die auswärtige Kulturpolitik stolz auf diese neoklassizistische Zackigkeit. Es handelt sich um einen Nazibau. Doch Eichhorn und der »schillernde« Dziewior hätten den Pavillon »quasi wegbeamen« wollen. Damit könnte er viel von seinem »Glanz« und wohl auch an Gloria verloren haben.
An die Nazivergangenheit zu erinnern, sei »kalter Kaffee«, »mitten in einer historischen Zeitenwende« dürfe man anderes erwarten. Bloch wünscht sich vielleicht, dass Maria Eichhorn dem Asow-Regiment als dem Verteidiger der europäischen Demokratie Kränze windet. In einer »Nacht-und-Nebel-Aktion« und »klammheimlich« hätten sie und Dziewior »Backsteine aus dem Deutschen Pavillon, immerhin nationales Kulturerbe wie das Brandenburger Tor«, verschleppt. Da der erste, der eine »Nacht-und-Nebel-Aktion« empfahl, Adolf Hitler war und »klammheimlich« stets mit dem »Mescalero«-Nachruf auf Generalbundesanwalt Siegfried Buback verbunden bleibt, sollen die »FAZ«-Leser sich die beiden Strolche wohl als Nazis und Terroristen vorstellen. »Deutschland kann auf solche Vorgänge nicht stolz sein.«
Damit es seinen Stolz so bald nicht wiederfindet, schlage ich für die Berlin Biennale vor, die Dependance der »FAZ« in der Mittelstraße, einst Sitz des Reichsbauern-
führers, abzubauen und von Bundeswehr-Hubschraubern aufs Berliner Stadtschloss werfen zu lassen. Das Schloss (»nationales Kulturerbe«), das, wie Heinz Emigholz in seinem neuen Film »Schlachthäuser der Moderne« überzeugend darlegt, eines der ekelhaftesten Gebäude der Welt ist, läge in Trümmern. Und damit wäre nicht nur der Kunst gedient.
BRON
Konkret – Heft 11/22
Uitgelichte foto: Suhrkamp Verlag